„PopUp Kunst“ findet in unregelmäßigen Abständen und in immer wieder neuen Raumsituationen im Marstall von Schloss Berg statt. Jetzt ist es endlich wieder so weit: Elena Carr, Lea Wilsdorf, Jonas Beutlhauser, Marius Meusch und Lorenz Schreiner reisen diese Woche aus Wien, Nürnberg und München an. Nebeneinander und miteinander, vor allem aber komplizenschaftlich, also im Komplott, werden sie mit umständlichen Objekten, hölzernem Sound und einem komplizierten Auftritt in einer sensiblen Rauminstallation das ehemalige Heulager des Berger Marstalls bespielen. „PopUpKunst im Komplott unterm Dach“ beginnt am Donnerstag, 25. Oktober 2018, und dauert vier Tage.
PopUp Kunst: Verknäuelung, Verkomplottierung, Verkomplizierung und ein Dokumentarfilm
Die Künstlerin Elena Carr, Jahrgang 1991 und aufgewachsen in Starnberg, erstellte im Zuge ihrer Examensarbeit an der Münchner Akademie ein „Telefonbuch“, in dem sie alle ihre „Komplizinnen und Komplizen“ der verschiedenen Projekte auflistete: Zu jeder Arbeit fand sich anstatt eines erklärenden Textes eine Telefonnummer, unter der man Informationen abfragen konnte. Elena Carr fordert mit ihren Performances und Installationen den Betrachter heraus, indem sie ihn in die Randbereiche seiner sozialen Kompetenz führt: Sie will wissen, wie er sich in dieser oder jener Situation verhält, ob er mit in die Gruppenzwangsjacke schlüpft oder sich eine Fragenglocke aufsetzen lässt. Jetzt bringt sie ihre Komplizen mit nach Berg. Folgende Erklärung schicken die Künstler voraus: „Ein Komplott wird immer dann gewittert, wenn der überforderte Mensch die Ordnung durch seine eigenen Deutungsversuche wiederherstellen will. Diese Deutung versucht Komplexität zu vereinfachen; beispielsweise durch die Konstruktion von Feindbildern oder einer kleinen Gruppe aus Sündenböcken, die die Ordnung in Gefahr bringen. Dagegen bilden die KomplizInnen im Komplott eine Art der bewussten Verknäuelung, Verkomplottierung, Verkomplizierung. Die Anekdote grüßt verlegen das Kleine im Großen. Das hässliche Detail umarmt die banale Beobachtung. Alle liegen sich kompliziert in den Armen.“
Nicht ganz so kompliziert wird es am Freitagabend, wenn der Münchner Umweltaktivist Pascal Rösler zu Gast im Marstall ist. Pascal Rösler absolvierte alleine auf einem Stand-Up-Paddle-Board (SUP) 2.467 Kilometer auf Isar und Donau von München bis ins Schwarze Meer, um auf die weltweit steigende Verschmutzung des Wassers und der Flüsse aufmerksam zu machen. Ein zweiköpfiges Filmteam begleitete ihn zeitweise auf seiner Reise. Das Ergebnis ist der Dokumentarfilm „2467km – Eine Reise bis ins Schwarze Meer“. Die Idee zu dieser ungewöhnlichen Aktion entstand 2016 beim Paddeln auf dem Starnberger See – jetzt kehrt der Film dorthin zurück. Pascal Rösler wird bei der Filmvorführung am Freitag, 26. Oktober 2018, um 19 Uhr selbst anwesend sein und im Anschluss über das Wasser, seine Reise und seine aktuellen Projekte wie auch seine gemeinnützige Organisation „Pure Water for Generations e.V.“ sprechen.
„PopUp Kunst im Komplott“ beginnt am Donnerstag, 25. Oktober 2018, um 19 Uhr unterm Dach mit der Vernissage von Elena Carr, Lea Wilsdorf, Jonas Beutlhauser, Marius Meusch und Lorenz Schreiner. Die Ausstellung ist danach von Freitag, 26. Oktober, bis Sonntag, 28. Oktober, jeweils von 14 bis 18 Uhr zu sehen. Am Samstagabend, 27. Oktober, um 19 Uhr gibt es außerdem die Performance „Moritat am Apparat, Gebrüder Gandorfer & Komplizinnen“ und ab ca. 20 Uhr das Konzert „Raphael und Franz machen Musik für Dich“. Der Eintritt ist frei, um Spenden für die Musiker wird gebeten.
Immer aktuelle Infos und Bilder von der Veranstaltung findet man auf pop-up-kunst.de