Literarischer Herbst: Von der Kirche zum Brauhaus

Eine Führung durch Berg im Rahmen des Literarischen Herbst 2018, veranstaltet von Elisabeth Carr und Dr. Gerd Holzheimer, am 6. Oktober 2018 bei strahlendem Wetter.

Eine Tafel neben dem Eingang weist das kleine Johanniskirchlein als älteste Kirche im Landkreis Starnberg aus, sie wird schon bei der ersten urkundlichen Erwähnung von Berg im Jahr 822 genannt. Der heute sichtbare Bau ist zwar nicht ganz so alt, aber St. Johannes gilt als eine der am ursprünglichsten erhaltenen romanischen Landkirchen weit und breit. Oskar Maria Graf, der nur ein paar Schritte entfernt geboren wurde, berichtet von dem „Zinnglöcklein“, das in früheren Zeiten läutete, wenn im Dorf jemand gestorben war. Auch den Tod von Ludwig II. verkündete es den Bergern.

Schon ein paar Jahre zuvor hatte am Fuße des grasbewachsenen Kirchenbergerls eine höchst ungewöhnliche Begegnung zwischen dem König und dem „Zwerg“ aus der Familie Graf stattgefunden. Nicht nur der unglückliche Märchenkönig, der die Sommer im Berger Schloss verbrachte, wird in den Erzählungen des Schriftstellers noch einmal lebendig, auch andere mehr oder weniger bekannte Bewohners Bergs. Viele Textpassagen lassen sich an noch heute bestehenden Gebäuden und Familiennamen verorten. Auch die ehemalige Brauerei Schloss Berg, die heute die Galerie Wimmer beherbergt, war Schauplatz einer Erzählung.