Die Reihe Kunstwerk des Monats beginnt auch im Jahr 2019 mit einer Hommage an einen verstorbenen Künstler. Im Januar wird ein Gemälde von Fritz Winter aus dem Jahr 1949 im Katharina-von-Bora-Haus in Berg zu sehen sein. Die Präsentation findet am kommenden Mittwoch, 9. Januar 2019, um 19.30 Uhr statt.
Hommage an Fritz Winter und 70 Jahre ZEN 49
Foto: Fritz-Winter-Atelier
Fritz Winter, 1905 in Altenbögge bei Unna als Sohn eines Bergmanns geboren, arbeitete zunächst selbst unter Tage, bevor er ab 1927 ein Studium am Bauhaus bei Wassily Kandinsky, Paul Klee und Oskar Schlemmer absolvierte und zur Abstraktion fand. Von den Nationalsozialisten wurde er 1937 mit einem Malverbot belegt, deshalb zog er sich nach Dießen am Ammersee zurück. Nach Kriegsjahren an der Ostfront und russischer Kriegsgefangenschaft kam er 1949 dorthin zurück. Er gehörte zu den Gründern der Gruppe ZEN 49. Spätestens seit seiner Teilnahme an der Documenta I in Kassel im Jahr 1955 war Fritz Winter das künstlerische Aushängeschild der jungen Bundesrepublik. 1976 starb er in Herrsching.
ZEN 49 repräsentiert einen bedeutenden Abschnitt in der Entwicklung der modernen Kunst in Deutschland. Die Künstler Willi Baumeister, Rolf Cavael, Gerhard Fietz, Rupprecht Geiger, Willy Hempel, Brigitte Meier-Denninghoff und Fritz Winter hatten es sich mit der 1949 gegründeten „Gruppe der Gegenstandslosen“ zum Ziel gesetzt, die abstrakte Malerei einem breiteren Publikum zugänglich und damit verständlicher zu machen. Ende 1949 änderten sie ihren Namen in ZEN 49, im Jahr darauf stellten sie erstmals im Central Art Collecting Point aus. Bis 1957 gelang es ZEN 49 mit zahlreichen Ausstellungen, zuletzt auch in den USA, die deutsche Nachkriegskunst international hoffähig zu machen.
Das Kunstwerk des Monats wird immer am zweiten Mittwoch eines Monats um 19.30 Uhr im Rahmen eines kleinen Empfangs im Katharina-von-Bora-Haus am Fischackerweg 10 in Berg präsentiert.
Bilder von der Vernissage am 9. Januar 2019: