„Mein bester Spezi ist der Kramerfeichtmartl gewesen“ schreibt Oskar Maria Graf in Erinnerung an seine Kindheit in Berg. Die „alte Resl“ soll einmal bei Ludwig II. zum Kaffee eingeladen gewesen sein, der Schmalzerhans gar im Bett des Königs geschlafen haben. Nicht nur der unglückliche Märchenkönig, der die Sommer im Berger Schloss verbrachte, wird in den Erzählungen des Schriftstellers noch einmal lebendig, sondern auch andere mehr oder weniger bekannte Bewohner Bergs.
Für Sofasitzer und Spaziergänger: Menschen und Orte im Werk von Oskar Maria Graf
Viele, viele Spaziergänger waren mit mir auf den Spuren von Oskar Maria Graf in Berg unterwegs, die meisten bei strahlendem Sonnenschein und mit herrlichen Landschaftsausblicken, manche bei strömendem Regen oder bei eisiger Kälte. Ausnahmslos alle wollten hinterher noch einmal bei Graf nachlesen, im „Leben meiner Mutter“, in der „Chronik von Flechting“ oder in den „Dorfbanditen“, denn viele Textpassagen lassen sich an noch heute bestehenden Gebäuden wie auch an Familiennamen verorten.
Wie schön, dass man jetzt auch bald nachblättern kann: Im Allitera-Verlag erscheint im Frühjahr ein Buch zu meiner Führung, nicht nur mit Hintergrundinformationen zu den einzelnen Stationen und den entsprechenden Passagen aus den Texten von Graf, sondern auch mit historischen Fotos und einer Karte zur Orientierung. Die einzelnen Episoden kann man gemütlich auf Sofa sitzend lesen, man kann sie aber auch als „Wegbeschreibung“ bei einem Spaziergang auf den Spuren von Oskar Maria Graf verwenden.