Adolf von Hildebrand war zu seiner Zeit der bedeutendste Bildhauer Deutschlands. Als er sich 1890 für den Entwurf des Wittelsbacher Brunnens bewarb, der sein erster Münchner Auftrag werden sollte, wurden Wohnung und Atelier in der Nähe zur Bedingung gemacht. Im Jahr 1898 konnte er sein nach eigenen Plänen gebautes großzügiges Wohn- und Atelierhaus in der Maria-Theresia-Straße am Bogenhauser Israhochufer beziehen, heute beherbergt es mit der Monacensia das „literarische Gedächtnis“ der Stadt München. Nach der Sanierung und Wiedereröffnung im Dezember 2016 zeigt die neue Dauerausstellung das „Literarische Leben in München zur Zeit von Thomas Mann“. Die Hildebrand-Villa hat eine bewegte Geschichte: Während der NS-Zeit versteckte die nächste Besitzerin, die aus einer alteingesessenen jüdischen Kaufmannsfamilie stammende Elisabeth Braun, hier 15 verfolgte Menschen, alle wurden deportiert und getötet. In der Nachkriegszeit wurde das heruntergekommene Haus zum Spekulationsobjekt und schließlich die erste bayerische Immobilie, die durch das 1973 geschaffene Denkmalschutzgesetz gerettet wurde.
In den kommenden Monaten finden in Kooperation mit der Münchner Volkshochschule regelmäßig Führungen durch die neue Monacensia statt.